Family Portrait

Lucy Kerrs Langfilmdebüt spielt zu Beginn der Covid-Pandemie und untersucht verborgene Familiendynamiken, die während eines geplanten Gruppenfotos zum Vorschein kommen. Als die Mutter verschwindet und eine der Töchter sie immer dringlicher finden will, damit das Foto gemacht werden kann, scheint sich auch der Rest der Familie jedem Versuch zu widersetzen, sich zusammenzufinden. Der Film präsentiert sich zunächst als realistische Darstellung einer Familie an einem zugleich müßigen wie hektischen Sommertag, und taucht dann immer weiter in eine Sphäre ein, in der Zeit und Raum ihren Halt verlieren und das Familienporträt sich in einen feierlichen Übergangsprozess verwandelt. „Kerr interessiert sich weniger für das Geschichtenerzählen als für das Schaffen von Stimmungen und Empfindungen, was ihr durch eine betörende Mischung aus Bildern, Tönen und bewegten menschlichen Körpern gelingt.“ (Jordan Mintzer) (kw)